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Wie kleine Unternehmen große Cyberangriffe vermeiden: 7 einfache Maßnahmen

Gegen Ende des Jahres rückt das Thema Cybersicherheit traditionell noch einmal stark in den Fokus. Viele Unternehmen schließen ihre Jahresplanung ab, bewerten Risiken neu oder bereiten sich auf Budgetverhandlungen vor. Oft fällt genau dann auf, wie verwundbar die eigene IT tatsächlich ist.


Nicht ohne Grund wurde der 30. November als „Tag der Computersicherheit“ etabliert. Er dient als jährlicher Reminder, dass digitale Sicherheit kein einmaliges Projekt ist, sondern ein fortlaufender Prozess.

 

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist dieser Impuls wichtig. Denn obwohl Cyberangriffe längst nicht mehr nur große Konzerne betreffen, fehlen kleinen Betrieben oft Ressourcen, spezialisierte IT-Teams oder strukturierte Sicherheitsprozesse. Umso entscheidender ist es, auf pragmatische Maßnahmen zu setzen, die schnell Wirkung zeigen.

 

In diesem Beitrag zeigen wir euch deshalb 7 einfache Maßnahmen, die wirklich jedes Unternehmen umsetzen kann.

 

  1. Basis-Schutz: Firewall, Virenschutz, Updates


Ohne technischen Grundschutz wird jedes Unternehmen zum leichten Ziel, denn selbst ein einzelner infizierter Laptop kann den gesamten Betrieb lahmlegen. Eine professionell konfigurierte Firewall, aktuelle Endpoint-Security auf allen Geräten und konsequente Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Programme bilden das Rückgrat jeder IT-Sicherheit.

 

Unsere Empfehlung:

 

  • Dafür sorgen, dass alle Rechner, Server und mobilen Geräte mit einer professionellen Sicherheitslösung abgesichert sind. Kostenlose Consumer-Versionen reichen für Unternehmen oft nicht aus.

  • Feste Wartungsfenster für Updates einplanen (z.B. wöchentlich), damit Sicherheitslücken nicht über Monate offenbleiben.

 

  1. Starke Passwörter und Mehr-Faktor-Schutz


Viele erfolgreiche Angriffe beginnen mit einem erratenen oder gestohlenen Passwort, vor allem in Cloud-Diensten wie E-Mail oder Microsoft 365. Lange, einzigartige Kennwörter und Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) machen es Angreifern massiv schwerer, in Konten einzudringen.

 

Unsere Empfehlung:

 

  • Richtlinien für Passwörter setzen (z.B. mind. 12 Zeichen, keine Wiederverwendung) und einen Passwortmanager nutzen. Auf Listen und Notizzettel bei der Passwortverwaltung unbedingt verzichten!

  • Konsequent MFA aktivieren für alle wichtigen Dienste (E-Mail, Cloud-Speicher, Buchhaltung, CRM). Hier bei den Konten der Geschäftsführung beginnen und dann bei allen Mitarbeitenden umsetzen.

 

  1. Mitarbeitende gegen Phishing wappnen


Der häufigste Einstiegspunkt für Angriffe auf kleine Unternehmen sind täuschend echte Phishing-Mails oder gefälschte Login-Seiten. Technische Schutzmaßnahmen helfen nur begrenzt, wenn ein Klick auf den falschen Link Schadsoftware oder Datendiebstahl auslöst.

 

Unsere Empfehlung:

 

  • Mindestens einmal im Jahr kurze Awareness-Schulungen durchführen, in denen Beispiele von Phishing-Nachrichten gezeigt werden. Danach klare Regeln für den Umgang mit solchen Nachrichten formulieren, wie z.B. „Im Zweifel anrufen, nicht klicken“.

  • Eine Meldeadresse oder -person etablieren, an die verdächtige Nachrichten weitergeleitet werden können und zeitnah darauf reagieren.

 

  1. Regelmäßige Backups und Test der Wiederherstellung


Ein Backup nützt wenig, wenn es im selben Netzwerk liegt wie die produktiven Systeme oder nie getestet wurde. Professionelle Angriffe (z.B. mit Ransomware) verschlüsseln oft erst Daten und versuchen dann, auch Sicherungen unbrauchbar zu machen.

 

Unsere Empfehlung:

 

  • Die 3-2-1 Regel durchsetzen: drei Kopien wichtiger Daten auf zwei verschiedenen Speichermedien, davon mindestens eine Kopie außerhalb des Unternehmensnetzes.

  • Mindestens vierteljährlich die Rücksicherung einzelner Daten oder Systeme testen, damit im Ernstfall klar ist, wie lange eine Wiederherstellung dauert.

 

  1. Klare Regeln für Geräte und Home Office


Je verteilter die Arbeitsplätze, desto größer die Angriffsfläche, insbesondere, wenn private Geräte oder unsichere WLANs genutzt werden. Fehlende Vorgaben führen schnell zu einem Wildwuchs aus Apps, Speicherdiensten und Zugriffsrechten, der Sicherheitslücken begünstigt.

 

Unsere Empfehlung:

 

  • Schriftlich festlegen, welche Geräte, Anwendungen und Cloud-Dienste geschäftlich genutzt werden dürfen und wie mit mobilen Geräten umzugehen ist.

  • Nach Möglichkeit Arbeits- und Heimnetzwerk trennen und die Installation von beliebiger Software auf Firmenrechnern unterbinden.

 

  1. Zugriffsrechte nach dem „Need-to-know“ Prinzip


Nicht jede Person im Unternehmen muss Zugriff auf alle Daten und Systeme haben. Es lohnt sich, Zugriffsrechte strikt nach Rolle und Notwendigkeit zu vergeben, um einen möglichen Schaden zu begrenzen.

 

Unsere Empfehlung:

 

  • Mit Rollen und Gruppenrechten arbeiten, statt allen „Vollzugriff“ zu gewähren. Zudem sollten veraltete Zugänge konsequent entzogen werden (z.B. bei Jobwechsel).

  • Im Alltag auf lokale Administratorrechte für Mitarbeitende verzichten. Diese sollten nur temporär und bewusst vergeben werden.

 

  1. Notfallplan für den Ernstfall


Trotz aller Vorsicht kann es zu einem Vorfall kommen. Entscheidend ist dann, wie schnell und strukturiert ein Unternehmen regiert. Ein einfacher, vorab definierter Notfallplan reduziert Ausfallzeiten, Stress und Folgekosten deutlich.

 

Unsere Empfehlung:


  • Auf maximal zwei Seiten festlegen, wer im Verdachtsfall informiert wird, welche Systeme zuerst isoliert werden und welche externen Partner (IT-Dienstleister, Versicherung) zu kontaktieren sind.

  • Den Ablauf in kurzen Szenarien üben, damit im Krisenmoment niemand zum ersten Mal über die nächsten Schritte nachdenken muss.

 

Fazit


IT-Sicherheit ist kein Nice-to-have, kein herausragender Zusatz und mehr als nur eine mögliche Investition, wenn „noch Budget übrig ist“. IT-Sicherheit ist eine Grundversorgung und das nicht nur für Konzerne, sondern und gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen.

 

Aussagen wie „Das passiert uns nicht“ oder „Dafür haben wir kein Budget“ kann man mit dem Wissensstand von 2025 wirklich nicht mehr akzeptieren. Denn wie dieser Beitrag zeigt, gibt es leistbare und einfache Methoden, die wirklich jedes Unternehmen umsetzen kann.

 

Für viele KMU können diese Maßnahmen den Unterschied zwischen weiterarbeiten und kompletten Stillstand wegen eines Angriffs ausmachen. Auch wenn immer noch viele die Kosten für eine umfassende IT-Sicherheit fürchten, muss eines klar sein: Cyberangriffe sind wesentlich teurer! Im Durchschnitt liegen diese nämlich bei mehreren hunderttausend Euro.

 

Betriebsausfälle, Datenwiederherstellung, Lösegeldzahlungen, rechtliche Konsequenzen und Reputationsverlust oder doch lieber überschaubare monatliche Investitionen, um sich genau davor zu schützen? Die Rechnung ist einfach, oder?

 

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Quellenverzeichnis:

 
 
 

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