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Rechte an KI-Inhalten: 5 Punkte, die Unternehmen unbedingt beachten sollten

Es ist inzwischen keine Neuigkeit mehr, dass Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt rasant verändert. Nicht nur die Geräte, mit denen wir arbeiten, sondern auch die Art, wie wir Inhalte erstellen, hat in den letzten Jahren einen großen Sprung in Richtung KI-Generation gemacht.


Texte, Bilder, Codes oder Designs - die Möglichkeiten zur Content-Erstellung sind groß und noch größer sind die Möglichkeiten der KI-Tools, mit denen diese Inhalte kreiert werden können - ChatGPT, Google Gemini, Midjourney, HeyGen, Elevenlabs und noch so viele mehr.


Doch so verlockend die Nutzung von KI-Tools auch ist, so entscheidend ist die Frage, wem KI-generierte Inhalte eigentlich gehören. Wer haftet bei Fehlern? Was darf man veröffentlichen? Und was müssen insbesondere Unternehmen beachten, um auf der sicheren Seite zu sein?


In diesem Beitrag wollen wir uns die Sachlage etwas genauer ansehen.


Warum das Thema gerade jetzt so wichtig ist


Der Einsatz von KI boomt. Ob für Marketingtexte, Social-Media-Postings, Produktbeschreibungen oder sogar juristische Formulierungen - ChatGPT und Co sind nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegzudenken. Doch mit der Nutzung steigt auch das Risiko: Urheberrechtliche Konflikte, Plagiate, falsche bzw. selektierte Informationen oder Datenschutzverletzungen können teuer werden.


Besonders für Unternehmen, die öffentlich auftreten, ist die rechtliche Sicherheit entscheidend.


Die aktuelle Rechtslage - einfach erklärt


Derzeit gibt es keine einheitliche gesetzliche Regelung, die den Umgang mit KI-Inhalten in der EU klar definiert. Das bedeutet, dass viele Fragen rund um Urheberrecht, Nutzungsrecht oder Haftung noch ungeklärt sind.


Was aber klar ist: Im klassischen Sinne entstehen Urheberrechte durch die kreative Leistung eines Menschen. In den meisten Ländern - auch in Österreich und Deutschland - können nur natürliche Personen Urheber eines Werkes sein. Eine KI kann rechtlich gesehen kein Urheberrecht beanspruchen.


Das bedeutet: Wenn ein KI-Tool einen Text oder ein Bild erstellt, ist dieses Ergebnis oft nicht automatisch geschützt. Ohne menschliche Mitwirkung fehlt der sogenannt "Schöpfungsakt", der normalerweise Voraussetzung für einen Urheberrechtsschutz ist.


Für Unternehmen bedeutet das:


  • Inhalte, die ausschließlich von einer KI erstellt wurden, könnten gemeinfrei sein, also ohne Schutzrechte.

  • Werden KI-Ergebnisse jedoch von Mitarbeiter:innen oder Kreativen umfangreich bearbeitet oder maßgeblich beeinflusst (stilistisch, sprachlich), können Schutzrechte entstehen.


Wichtige Punkte, die Unternehmen beachten sollten


Lizenzbedingungen genau prüfen

Viele Anbieter von KI-Tools regeln in ihren AGBs, wem die generierten Inhalte gehören. Manche räumen den Nutzern vollständige Rechte ein, andere behalten sich bestimmte Nutzungsrechte vor oder verlangen eine Nennung der Quelle.


Unser Tipp: Vor der Nutzung von KI-generierten Inhalten immer die Lizenzbedingungen des jeweiligen Tools prüfen! Besonders im gewerblichen Einsatz ist hier Vorsicht geboten.


Urheberrechtliche Risiken erkennen

KI-Modelle lernen auf Basis vorhandener Daten und diese können urheberrechtlich geschützte Werke enthalten. Entsteht daraus ein ähnliches Ergebnis, könnten Urheberrechtsverletzungen drohen.


Unser Tipp: Auch unbeabsichtigte Ähnlichkeiten können zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Unternehmen sollten daher KI-Inhalte gründlich prüfen und im Zweifel professionelle Beratung einholen.


Sich der Verantwortung & Haftung bewusst machen

Wenn ein KI-generierter Text falsche Informationen enthält oder gegen geltende Rechte verstößt (z.B. bei diskriminierenden Aussagen) haftet nicht die KI, sondern Ihr Unternehmen. Es ist deshalb unerlässlich, alle Inhalte sorgfältig zu prüfen, bevor diese veröffentlich werden.


Auf den Datenschutz achten

Viele KI-Tools werden in der Cloud betrieben und verarbeiten Daten in Drittstaaten. Wenn sensible Kundendaten oder interne Informationen verwendet werden, kann das gegen die DSGVO verstoßen.


Unser Tipp: Verwenden Sie niemals personenbezogene Daten im Prompts und prüfen Sie, ob der Anbieter DSGVO-konform arbeitet. Mehr Informationen darüber finden Sie in unserem letzten Beitrag.


Interne Richtlinien entwickeln

Der Umgang mit KI sollte kein Zufallsprodukt sein. Unternehmen profitieren davon, klare interne Regeln aufzustellen. Welche Tools dürfen genutzt werden? Welche Qualitätsprüfungen sind verpflichtend? Wann ist eine menschliche Überarbeitung erforderlich?


Eine durchdachte KI-Strategie hilft, Risiken zu minimieren und den kreativen Einsatz von KI sinnvoll zu steuern.


KI als Werkzeug, nicht als Freibrief


KI kann großartige Arbeiten leisten, ersetzt jedoch weder Fachwissen noch Verantwortung.


Vor allem im unternehmerischen Kontext sollte KI als Werkzeug und nicht als Quelle "rechtssicherer Inhalte" verstanden werden. Je stärker ein Unternehmen auf KI setzt, desto wichtiger ist ein bewusster, kontrollierter Umgang.


Unser Tipp: Etablieren Sie klare Regeln im Team. Legen Sie fest, in welchen Bereichen KI verwendet werden darf, wer die Inhalte prüft und wie mit sensiblen Daten umgegangen wird. Ein verantwortungsvoller Einsatz schützt nicht nur vor rechtlichen Problemen, sondern auch vor Imageschäden.


Fazit


KI-Inhalte sind ein mächtiges Werkzeug - aber kein Selbstläufer!


Wer KI Texte, Bilder oder Videos nutzen will, sollte sich der Risiken bewusst sein und klare Spielregeln definieren. Denn was heute noch als innovative Lösung gefeiert wird, kann morgen schon zur rechtlichen Stolperfalle werden.


Sicher ist: KI bleibt.


Die Frage ist nur, wie sicher Sie sie einsetzen.







Quellenverzeichnis:











 
 
 

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