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KI und die US-Cloud: Wie unabhängig ist Europa wirklich?

Was passiert eigentlich, wenn politische Entscheidungen am anderen Ende der Welt unsere digitale Zukunft mitbestimmen?


Mit Trumps Rückkehr ins weiße Haus ist diese Frage aktueller denn je - besonders im Hinblick auf Künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste aus den USA. Während Europa bei der KI-Entwicklung noch aufholt, dominieren US-Riesen wie Microsoft, Google und Amazon nicht nur den Markt, sondern auch unsere Datenströme.


Doch wie abhängig sind wir wirklich von der US-Cloud? Und was können Unternehmen heute tun, um sich unabhängiger aufzustellen?


Die US-Cloud - Was ist das eigentlich?


Die sogenannte "US-Cloud" ist kein einzelnes Produkt, sondern ein Begriff, der allgemein Cloud-Dienste von US-amerikanischen Unternehmen wie Microsoft (OneDrive, Azure), Google (Drive, Google Cloud) und Amazon (AWS) beschreibt. Diese Dienste speichern weltweit Daten auf Servern, die oft in den USA stehen oder von US-Firmen betrieben werden.


Ein zentrales Problem dabei ist der CLOUD-Act: Denn selbst wenn Daten physisch in Europa gespeichert sind, können US-Behörden unter bestimmten Umständen darauf zugreifen, sofern der Anbieter ein US-Unternehmen ist.


Gängige Anwendungen wie Gmail, Outlook, Zoom, Teams, Microsoft 365, Dropbox oder ChatGPT und andere KI-Assistenten sind Beispiele für täglich genutzte US-Cloud-Dienste in Europa.


Ein Blick auf die Realität: USA an der Spitze


Ein Großteil der weltweit eingesetzten KI-Systeme wird derzeit von US-Unternehmen entwickelt und gehostet.


Laut dem AI Index Report 2025 der Stanford University investierten die USA im Jahr 2024 rund 109 Milliarden US-Dollar in KI – fast zwölfmal so viel wie China mit 9,3 Milliarden und deutlich mehr als die EU. Zudem produzierten US-Institutionen 40 bedeutende KI-Modelle, währende China 15 und Europa lediglich drei hervorbrachte.


Diese Zahlen verdeutlichen die führende Rolle der USA in der KI-Entwicklung und -Forschung. Gleichzeitig wächst in Europa die Sorge um Datenschutz und digitale Souveränität, da der CLOUD-Act im Widerspruch zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) steht, Die norwegische und dänische Datenschutzbehörde warnten bereits Anfang des Jahres vor rechtlichen Unsicherheiten bei der Nutzung von US-Cloud-Diensten.


Was bedeutet das für europäische Unternehmen?


Eine einseitige Abhängigkeit von US-Cloud-Anbietern birgt Risiken - sowohl in Bezug auf Datenschutz als auch auf wirtschaftliche Aspekte. Unternehmen, die sensible Daten in der Cloud verarbeiten oder KI-Anwendungen nutzen, sollten genau prüfen, wo ihre Daten gespeichert werden und wer darauf zugreifen kann.


Zudem machen sich Unternehmen abhängig von den Preismodellen, Nutzungsbedinungen und geopolitischen Entwicklungen der US-Giganten.


Europa holt auf: Initiativen und Alternativen


Die EU fördert gezielt europäische KI- und Cloud-Initiativen, beispielsweise durch Programme wie Horizon Europe oder der European Alliance for Industrial Data, Edge and Cloud. Mit der Entwicklung von Open-Source-KI-Modellen wie Mistral aus Frankreich oder Aleph Alpha aus Deutschland setzt Europa auf transparente und unabhängige Systeme.


In Deutschland startete zudem das Projekt "Sovereign Cloud Stack", das Unternehmen Cloud- und KI-Dienste ermöglicht, die europäischen Datenschutzstandards gerecht werden – ohne Abhängigkeit von den USA.



Weitere Alternativen in Europa:


  • PCEI CIS: Die EU hat milliardenschwere Hilfen genehmigt, um eine europäische Cloud-Infrastruktur aufzubauen. Unternehmen könnten bis zu 1,2 Milliarden Euro erhalten, was private Investitionen von weiteren 1,4 Milliarden Euro auslösen soll.


  • Open Telekom Cloud: Eine deutsche Public Cloud, die als Alternative zu US-Anbietern dient und DSGVO-konform ist.


  • Austrian Cloud: Eine Initiative in Österreich, die heimischen Cloud-Anbietern ein Gütesiegel verleiht, um Vertrauen und Sicherheit zu gewährleisten.


Handlungsempfehlungen für Unternehmen


  1. Dateninventur durchführen: Ermitteln Sie, welche Daten in Ihrem Unternehmen verarbeitet werden und wo sie gespeichert sind.​

  2. Risikoanalyse: Bewerten Sie die Risiken, die mit der Nutzung von US-Cloud-Diensten verbunden sind, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und rechtliche Unsicherheiten.​

  3. Europäische Alternativen prüfen: Erwägen Sie den Umstieg auf europäische Cloud-Anbieter, die DSGVO-konform sind und höhere Datenschutzstandards bieten.​

  4. Verschlüsselungstechnologien einsetzen: Nutzen Sie Verschlüsselungslösungen, bei denen die Schlüsselkontrolle bei Ihrem Unternehmen liegt, um die Sicherheit Ihrer Daten zu gewährleisten.

  5. Multi-Cloud-Strategie entwickeln: Vermeiden Sie die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter, indem Sie eine Multi-Cloud-Strategie implementieren.​


Unser Beitrag zur digitalen Souveränität


Als Unternehmen mit Sitz in der DACH-Region legen wir großen Wert darauf, dass die Daten unserer Kund:innen innerhalb dieses Raums bleiben.


Mit unserem Remote Desktop Service bieten wir Ihnen deshalb eine sichere und DSGVO-konforme Lösung, bei der Ihre Daten ausschließlich in Österreich gespeichert werden.


Auch unsere meos-Box (Cloud-Box) ist "Made in Austria" und ermöglicht es Ihnen, Ihre Daten sicher und effizient zu verwalten. Diese werden zu 100% in Österreich gespeichert! Der schnelle Webzugriff, die rasche Synchronisierung und die Möglichkeit, Zugriffskonten einzurichten, machen produktives und einfaches Arbeiten möglich. Die Verlaufsdatensicherung schützt zudem vor Datenverlust.


Bei Fragen zur meos-Box, unserem Remote Desktop Service oder unseren anderen Produkten nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!


Auch freuen wir uns, Ihnen bald unseren neuen KI-Assistenten vorstellen zu können, der vollständig DSGVO-konform ist und dessen Datenhosting in Österreich und Deutschland erfolgt.


Bleiben Sie gespannt! Wir versorgen Sie weiterhin mit spannenden Infos rund um unser KI-Produkt.


Fazit


Die Abhängigkeit von US-Cloud-Anbietern stellt für europäische Unternehmen ein erhebliches Risiko dar, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und rechtliche Unsicherheiten. Es ist daher unerlässlich, Strategien zu entwickeln, um die digitale Souveränität zu stärken.


Durch die Nutzung europäischer Alternativen und die Implementierung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen können Unternehmen ihre Unabhängigkeit sichern und gleichzeitig den Schutz sensibler Daten gewährleisten.​


Denken Sie an den CLOUD-Act, der es US-Behörden gestattet, auf alle in der USA gespeicherten Daten zuzugreifen, selbst wenn diese physisch in Europa gespeichert wurden. Lediglich der Anbieter muss ein US-Unternehmen sein, wie Microsoft, Google oder Amazon.


Wollen wir weiterhin unsere Datensicherheit riskieren?


Was ist Ihre Meinung zum Thema?


Verraten Sie es uns gerne in den Kommentaren!





Quellenverzeichnis:


 
 
 

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