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Prompt-Techniken erklärt - Wie man mit KI bessere Antworten erzielt

Ein guter Prompt ist das A und O für die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz. Je klarer und strukturierter die Eingabe ist, desto nützlicher und zuverlässiger ist die Antwort der KI.


In diesem Beitrag stellen wir vier bewährte Prompt-Techniken vor und zeigen anhand von Praxisbeispielen, wie Unternehmen, Mitarbeitende und Privatpersonen sie sinnvoll einsetzen können.

 

Chain-of-Thought Prompting - Schritt für Schritt denken lassen


Beim Chain-of-Thought (CoT) Prompting wird die KI nicht einfach nur gebeten, eine Antwort zu liefern. Es geht vielmehr darum, ihren Denkweg transparent zu machen - also die Zwischenschritte, wie sie zu einer Lösung kommt.

 

Wann ist das sinnvoll?


Wenn Aufgaben komplex sind, mehrere Teilschritte enthalten (z.B. Berechnungen, logische Schlussfolgerungen, mehrstufige Entscheidungen) oder wenn Nachvollziehbarkeit und Qualität besonders wichtig sind. CoT sorgt für mehr Transparenz und häufig auch für bessere Ergebnisse.

 

Beispiel-Prompt:


„Berechne den Jahresumsatz, wenn im ersten Quartal 50.000€, im zweiten 70.000€, im dritten 65.000€ und im vierten 90.000€ Umsatz gemacht wurde. Denke Schritt für Schritt.

 

Die KI zeigt dann etwa folgendes an:

  1. Q1 + Q2

  2. Q3 hinzufügen …

  3. Q4 hinzufügen …

  4. Summe etc.

 

Branchenbeispiel

Für eine Steuerberatung könnte ein Prompt wie folgt aussehen: „Wie wirkt sich eine Umsatzsteuersenkung auf Nettopreise und Steuererstattung bei einem Jahresumsatz von 500.000€ aus? Bitte Schritt für Schritt durchrechnen.

 

Role Prompting - Gib der KI eine Rolle


Beim Role Prompting wird der KI eine Rolle, ein Kontext oder eine Persona zugewiesen, wie z.B. „Du bist mein IT-Sicherheitsberater“ oder „Du bist Steuerexperte“ etc. Dadurch richtet sich Ton, Detailtiefe und Perspektive der Antwort.

 

Wann ist das sinnvoll?


Wenn man möchte, dass die Antwort aus einer bestimmten fachlichen Sicht oder einem bestimmten Stil/Niveau kommt.

 

Branchenbeispiele:


Rechtsanwalt: „Du bist Fachanwältin für Arbeitsrecht. Was muss ein Arbeitgeber beachten, wenn er eine Kündigung aus betriebsbedingten Gründen ausspricht?“
Immobilienmakler: „Du bist Immobilienfinanzierer. Welche Kriterien sind wichtig, wenn Kunden zwischen einem variabel verzinsten und einem festen Darlehenszins wählen?“

 

Few-Shot Prompting - Der KI Beispiele mitgeben


Beim Few-Shot Prompting gibt man der KI mehrere Beispiele, damit sie sieht, welches Format, welchen Stil oder welche Art von Antwort erwartet wird. Das dient ihr als Vorlage oder Muster.


Few-Shot Prompting ist besonders bei komplexen Aufgaben oder ungewöhnlichen Formatwünschen hilfreich, sorgt für eine höhere Konsistenz und weniger Missverständnisse. Es erfordert jedoch auch mehr Vorbereitung als andere Prompts, da die Beispiele erst erstellt werden müssen. Zudem sind die Prompts länger und evtl. aufwändiger in der Pflege.

 

Branchenbeispiele

 

Immobilienmakler: „Beispiel 1: Exposéformat mit großem Bild oben, Grundriss, Text unten. Beispiel 2: Video-Tour, Text, Kontaktinfo. Nun die Frage an die KI: Entwerfe ein Exposé für eine Doppelhaushälfte in Vorstadtlage im selben Stil.“
Steuerberatung: „Beispiel 1: Ausgaben­klassifizierung: Bürobedarf → Betriebsausgabe. Beispiel 2: Reisekosten → Betriebsausgabe. Beispiel 3: Unzulässige Kosten → keine Betriebsausgabe. Nun die Frage an die KI: Klassifiziere die folgenden Kostenarten …“

 

Zero-Shot Prompting - ohne alles


Hier wird eine Aufgabe direkt formuliert, ohne Beispiele, ohne Rolleninfo (oder nur minimal). Diese Prompts sind oft sehr klar und prägnant und die KI muss allein aus ihrem gelernten Wissen und der Anweisung arbeiten.

 

Wann ist das sinnvoll?


Bei klaren, einfachen Aufgaben, Standardfällen und wenn man schnell eine Antwort braucht, ohne viel Vorbereitung. Zero Shots sind sinnvoll, wenn man sich sicher ist, dass die Aufgabe verständlich ist und wenig Spielraum für Fehlinterpretation besteht.

 

Branchenbeispiele

 

Office/Verwaltung: „Fasse den folgenden Text in drei Bullet Points zusammen: ….“
Steuerberatung: „Welche Steuersätze gelten in Österreich 2025 für Körperschaften?“

 

Tipps zur Anwendung und Kombination


  • Kombinieren: Häufig ist die stärkste Wirkung, wenn man Techniken kombiniert, wie z.B. Role + CoT + Few-Shot

 

  • Präzision im Prompt: Je genauer man im Bezug auf Rolle, Format, Stil und Umfang ist, desto zielgerichteter wird die Antwort.

 

  • Feintuning: Testen, prüfen und nachbessern. Manchmal liefert ein kleiner Zusatz wie „für eine Führungskraft“ oder „ohne Fachjargon“ deutlich bessere Ergebnisse.

 

  • Transparenz & Nachvollziehbarkeit: CoT hilft, Entscheidungsprozesse nachvollziehbar zu machen. Das kann bei internen Entscheidungen, rechtlichen Beurteilungen oder Steuerfragen besonders wichtig sein.

 

Fazit


Wer heute noch denkt, dass mit einer einfachen Fragestellung sinnvoll und effizient mit KI gearbeitet werden kann, der hat es nicht verstanden.


Bei der Arbeit mit künstlicher Intelligenz kommt es wirklich auf Kleinigkeiten und Feintuning an. Prompting Techniken sind dabei mächtige Werkzeuge, um KI-Modelle gezielt zu steuern.

 

  • Wer möchte, dass die KI versteht, wie sie denkt, nutzt CoT.

  • Wer eine Antwort aus einer fachlichen oder perspektivischen Rolle braucht, nutzt Role Prompting.

  • Wer Stil, Struktur und Konsistenz will, greift zu Few-Shot.

  • Und wer einfache, schnelle Antworten möchte oder schlicht wenig Aufwand treiben will, verwendet Zero-Shot.

 

Wer diese Techniken bewusst einsetzt, spart Zeit, vermeidet Missverständnisse und erhöht die Qualität der KI-Unterstützung - egal, in welcher Branche!

 

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Quellen:


 
 
 

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