KI-Schreck: Warum immer noch viele Menschen bei KI skeptisch bleiben
- Alexandra Uhr
- 30. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Viele Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, künstliche Intelligenz in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Das Ziel: Arbeitsprozesse erleichtern, Mitarbeitende entlasten.
Die Reaktion: oft skeptisch, manchmal sogar ängstlich.
„Wir haben immer so gearbeitet“ hört man besonders von erfahrenen Mitarbeitenden, die sich ungern auf neue Technologien einlassen. Andere weigern sich schlicht, sich überhaupt mit KI auseinanderzusetzen, weil sie glauben, sie sei kompliziert und schwer zu verstehen.
Solche Reaktionen sind nachvollziehbar. Wir alle reagieren vorsichtig auf Dinge, die unseren gewohnten Alltag verändern. Gleichzeitig zeigt jedoch die Praxis: KI kann vieles vereinfachen, Routineaufgaben übernehmen und Mitarbeitende gezielt entlasten, wenn man die Technologie richtig einsetzt.
In diesem Beitrag wollen wir deshalb gezielt auf die Punkte eingehen, die man immer wieder im Zusammenhang mit KI-Skepsis hört und diese im besten Fall widerlegen.
Angst vor dem Unbekannten
Aktuelle Studien zeigen, dass ca. 42% der Beschäftigten in Europa Angst um ihren Arbeitsplatz aufgrund von KI haben. Besonders ausgeprägt ist diese Sorge bei älteren Mitarbeitenden und in den Bereichen mit vielen Routineaufgaben.
Diese Ängste sind nicht unbegründet: KI kann Aufgaben schneller und effizienter erledigen als der Mensch. Aber statt als Bedrohung, sollte KI als Werkzeug betrachtet werden, das Mitarbeitende unterstützt und entlastet.
Zusammenfassungen und/oder einfache Texte schreiben, Meetings oder Termine organisieren und andere Aufgaben, die oft wertvolle Zeit kosten, könnten mithilfe von KI vereinfacht werden.
Skepsis durch mangelndes Vertrauen
Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung gegenüber KI ist fehlendes Vertrauen. Laut einer Studie von Automation NEXT glauben nur 41% der Befragten, dass Unternehmen die persönlichen Daten der Nutzer zuverlässig schützen. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit von ausländischen KI-Anbietern, insbesondere aus den USA und China. Laut einer Bitkom-Studie befürchten zwei Drittel der Deutschen, von diesen Anbietern technologisch abhängig zu werden.
Hier ruht die Angst definitiv in der Wissenslücke, denn es gibt inzwischen einige europäische Alternativen zu den bekannten US- und China-Anbietern ChatGPT, Gemini, DeepL und Co.
Omnifact aus Deutschland, LightOn SA aus Frankreich und EmployeeGPT aus der Schweiz sind nur eine kleine Auswahl an europäischen Lösungen. Zudem empfehlen wir natürlich auch unsere eigene KI-Lösung - MAIA - die nicht nur einfach in der Anwendung sondern auch DSGVO-konform ist.
„So haben wir immer gearbeitet“ – Technik als Hindernis
Viele ältere Mitarbeitende empfinden neue Technologien als zusätzliche Belastung. Die Haltung „So haben wir es immer gemacht“ führt dazu, dass sie weniger offen gegenüber digitalen Neuerungen sind.
Untersuchungen der Johannes-Kepler-Universität Linz zeigen, dass gerade ältere Personen schnell überfordert sind, wenn neue Technologien eingeführt werden. Die Angst, Fehler zu machen oder etwas falsch zu bedienen, verstärkt die Skepsis.
Doch auch hier gilt: Wissen ist Macht. Je mehr man sich mit dem Thema KI auseinandersetzt, desto weniger unheimlich wirkt sie. Die vielen technischen Bezeichnungen (meistens in englischer Sprache) und Fachausdrücke wirken oft wie eine IT-Wolke, die weniger technikversierte Menschen abschreckt. Doch kennt man erst einmal die Begriffe und weiß, was sie bedeuten, lichtet sich die Wolke.
Unsere KI-Glossar-Reihe hilft Ihnen dabei, die wichtigsten KI-Begriffe in einfacher Sprache - ganz ohne Fachjargon - zu verstehen. Hier finden Sie Teil 1
KI ist einfacher als gedacht
Ein weiterer Grund für Vorbehalte ist die Vorstellung, KI sei kompliziert. In Wirklichkeit sind viele moderne Anwendungen sehr benutzerfreundlich:
Schreibassistenten wie ChatGPT helfen beim Verfassen und Überarbeiten von Texten.
Chatbots übernehmen einfache Kundenanfragen automatisch und entlasten damit das Team.
Büroplanung kann durch KI optimiert werden. Arbeitsplätze können effizient gestaltet und der Energieverbrauch reduziert werden - alles ohne komplizierte Eingriffe.
Wer sich einmal mit solchen Anwendungen auseinandersetzt, merkt schnell: KI kann den Arbeitsalltag deutlich leichter machen.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Um die Ängste und Vorbehalte gegenüber KI zu überwinden, sollten Unternehmen folgende Schritte in Betracht ziehen:
Transparente Kommunikation: Erklären, wie KI eingesetzt wird und welche Vorteile sie bringt.
Schulungen und Weiterbildung: Mitarbeitende gezielt fördern und den sicheren Umgang mit KI vermitteln.
Einbindung der Mitarbeitenden: Bedenken ernst nehmen und in Veränderungsprozesse einbinden.
Datenschutz gewährleisten: Alle KI-Anwendungen müssen den Datenschutzrichtlinien entsprechen.
Mit diesen Maßnahmen lässt sich das Vertrauen in KI stärken, wodurch Mitarbeitende leichter und schneller erkennen, welche Chancen diese Technologie bietet.
Fazit
Die Angst und Ablehnung gegenüber KI sind nachvollziehbar, aber deshalb nicht unüberwindbar.
Mit klarer Kommunikation, Schulungen und aktiver Einbindung der Mitarbeitenden können Unternehmen künstliche Intelligenz erfolgreich einsetzen und von ihren Vorteilen profitieren.
Entscheidend ist, die Technologie nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen.
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Quellenverzeichnis:
https://www.ey.com/de_ch/newsroom/2025/07/almost-half-of-employees-fear-for-their-jobs-because-of-ai
https://www.automation-next.com/future-tech/kuenstliche-intelligenz-zwischen-hype-und-angst-725.html
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/KI-Nutzung-boomt-Angst-vor-Abhaengigkeit-Ausland-gross
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