Multitasking – Ein Mythos, der dich Zeit kostet
- Alexandra Uhr
- 3. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
In digitalen Zeiten war selten etwas so wichtig wie gutes Zeitmanagement. Wer 24/7 erreichbar ist, muss Priorisieren können und Wege finden, in der Informationsflut nicht unterzugehen. Multitasking gilt oft als wertvolle Fähigkeit im Zeitmanagement. Viele Menschen glauben, dass sie produktiver sind, wenn sie mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen. Doch Studien und die Erfahrung vieler zeigen: Multitasking ist ein Mythos, der uns nicht mehr Zeit schenkt, sondern uns vielmehr welche stiehlt. Doch warum ist das so, und wie können wir uns auf wirklich effizientes Arbeiten fokussieren?
Die Optimierung von Zeitmanagement oder die Illusion von Produktivität?
E-Mails beantworten, nebenbei an einem Bericht arbeiten und parallel noch mit den Kolleg:innen chatten - auf den ersten Blick wirkt das praktisch, aber die Realität sieht anders aus. Denn diese Aufsplittung der Aufmerksamkeit führt schnell zu einer geringeren Arbeitsqualität und längeren Bearbeitungszeiten. Unser Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, mehrere komplexe Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Studien belegen, dass wir durch "Task-Switching" weniger effizient sind und mehr Fehler machen. Denn Multitasking spaltet unseren Fokus und das kostet uns Zeit. Bei jeder neuen Aufgabe müssen wir uns erst hineindenken, wodurch insgesamt weniger Arbeit in der gleichen Zeit erledigt wird. Multitasking hat aber auch langfriste Konsequenzen. Es erhöht den Stresslevel und kann dazu führen, dass man am Ende des Tages mit einem "Nichts ist fertig"-Gefühl nach Hause geht. Zudem reduziert es die kreative und analytische Denkfähigkeit, weil das Gehirn ständig den Zustand der Aufmerksamkeit ändern muss.
Multitasking ist somit keine Option für ein besseren Zeitmanagement. Anstatt also mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, sollte man sich auf eine konkrete Aufgabe konzentrieren und diese abschließen, bevor man zur nächsten übergeht. Für mehr Effizienz und bessere Konzentration gibt es diverse Tools und Techniken, die helfen können. Wir haben uns die Pomodoro-Technik etwas genauer angeschaut.
Die Pomodoro-Technik – mehr Fokus in kleinen Schritten
Die Pomodoro-Technik wurde Ende der 1980er Jahre von Francesco Cirillo entwickelt und zielt darauf ab, konzentrierte Arbeitsphasen mit kurzen Pausen zu kombinieren.
Das Prinzip ist einfach:
Wähle eine Aufgabe aus, an der du arbeiten möchtest.
Stelle einen Timer auf 25 Minuten (ein sogenannter "Pomodoro").
Arbeite in dieser Zeit fokussiert und ohne Unterbrechungen an deiner Aufgabe.
Nach den 25 Minuten machst du eine kurze Pause von 5 Minuten.
Wiederhole den Zyklus. Nach vier Pomodori (ca. 2 Stunden) machst du eine längere Pause von 15-30 Minuten.
Durch diese Methode wird das Gehirn trainiert, sich für eine überschaubare Zeitspanne voll und ganz auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Die regelmäßigen Pausen helfen, den Geist frisch zu halten und der Wechsel von Arbeitsphase und Pause steigert die Produktivität. Dadurch fühlt man sich weniger erschöpft und lässt sich auch weniger leicht ablenken. Vielen Menschen fällt es zudem leichter, mit Aufgaben anzufangen, wenn die nächste Pause bereits in Sicht ist. Somit wird der "Berg an Aufgaben" erklimmbar und der Stresspegel sinkt.
Multitasking ablegen – Schritt für Schritt
Sich vom Multitasking zu lösen, kann schwierig sein. Neue Routinen brauchen Zeit, deshalb sollte man am besten schrittweise vorgehen:
Priorisieren: Mache dir eine Liste der wichtigsten Aufgaben und fokussiere dich auf eine nach der anderen. Nicht alles muss sofort erledigt werden.
Störungen minimieren und To-Do-Listen nutzen: Schalte Benachrichtigungen auf deinem Smartphone und Computer aus, um Ablenkungen zu vermeiden und erstelle dir eine tägliche oder wöchentliche Liste von Aufgaben mit realistischen Zielen. Achte darauf, diese nochmals in kleinere Schritte zu unterteilen.
Feste Zeiten für Aufgaben einplanen: Setze feste Zeitblöcke für bestimmte Aufgaben oder Projekte und erledige Aufgaben, die weniger als 3 Minuten dauern sofort.
Zeitmanagement-Methoden anwenden: Setze Techniken wie die Pomodoro-Methode ein, um deine Arbeitszeit sinnvoll zu strukturieren.
Pausen einplanen: Plane bewusste Pausen ein, um deinen Kopf frei zu bekommen und Energie zu tanken.
Fazit: Weniger ist mehr
So verlockend Multitasking auch erscheinen mag, es kostet auf lange Sicht mehr Zeit und Energie als es uns gibt. Effizient zu arbeiten bedeutet, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und nicht zwischen den Aufgaben hin und her zu springen. Techniken wie die Pomodoro-Technik helfen nicht nur dabei, das Zeitmanagement zu optimieren, sondern verbessern auch die Qualität der Arbeit. In einer Welt, die nie stillsteht, ist gutes Zeitmanagement wichtiger denn je und der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Illusion des Multitaskings zu verabschieden.
Eure Tage werden produktiver uns stressfreier, versprochen!
Nutzt ihr bereits Zeitmanagement-Methoden? Was haltet ihr von der Pomodoro-Technik? Verratet es uns gerne in den Kommentaren oder auf unseren Social Media Plattformen.
Quellenverzeichnis:
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