DeepSeek im Unternehmenseinsatz: Chance oder Risiko?
- Alexandra Uhr
- 25. März
- 3 Min. Lesezeit
Google Gemini, Google Claude, Microsoft Copilot, Grammarly oder doch ChatGPT? Die Wahl der richtigen KI-Plattform ist für Unternehmen eine strategische Entscheidung. Mit DeepSeek kommt jetzt eine neue, kostengünstige Alternative aus China zu den gängigen Sprachmodellen hinzu. Doch ist diese Lösung wirklich für den geschäftlichen Einsatz geeignet?
In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf DeepSeek, vergleichen es mit ChatGPT und beleuchten die Risiken – insbesondere im Bereich Datenschutz.
Was ist DeepSeek?
DeepSeek ist ein KI-Sprachmodell, das von einem chinesischen Unternehmen entwickelt wurde und als direkter Konkurrent zu ChatGPT auftritt. Es verspricht hohe Leistungsfähigkeit bei geringeren Betriebskosten, da es auf günstigeren GPUs (Graphics Processing Unit) läuft – eine Notwendigkeit, bedingt durch US-Exportbeschränkungen. Doch die geringeren Kosten werfen auch Fragen zur Sicherheit und Verfügbarkeit auf.

Obwohl DeepSeek einen regelrechten Hype ausgelöst hat, meldeten bereits einige Länder erhebliche Bedenken gegenüber der KI-Plattform an. Die Gefahr der Zensur und das Risiko der Datenweitergabe an die chinesische Regierung hat dazu geführt, dass DeepSeek in den USA, Italien, Taiwan, Australien und Südkorea sowohl für Regierungsbehörden als auch staatliche Einrichtungen verboten wurde.
Auch in Deutschland äußerten Behörden und Cybersicherheitsexperten erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von DeepSeek.
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) analysiert DeepSeek möglicherweise Tastatureingabemuster und -rhythmen. Diese könnten dazu verwendet werden, individuelle Nutzerprofile zu erstellen und wiederzuerkennen. Expert:innen warnen, dass solche Daten missbraucht werden könnten, um sensible Informationen zu erfassen oder Nutzer:innen gezielt zu überwachen. Zudem weist das BSI darauf hin, dass Tastatureingaben innerhalb der App möglicherweise schon vor dem Absenden mitgelesen werden könnten.
Konkrete Risiken für Unternehmen
Datenschutzbedenken: Europäische Datenschutzbehörden prüfen derzeit, ob DeepSeek DSGVO-konform ist. Ohne eine klare Einschätzung bleibt die Nutzung ein Risiko.
Datenweitergabe an Dritte: DeepSeek wird in China entwickelt, was Bedenken hinsichtlich der Datenverarbeitung und möglicher staatlicher Zugriffe aufwirft.
Zensur und Einschränkungen: Bestimmte Themen können gefiltert oder zensiert sein, was in professionellen Umgebungen zu unerwarteten Problemen führen kann.
Regulatorische Unsicherheiten: In den USA und anderen Ländern wurde DeepSeek bereits auf Regierungsgeräten verboten. Gilt dies möglicherweise bald weltweit?
Sollten Unternehmen DeepSeek nutzen?
Die Entscheidung hängt stark von den Anforderungen des Unternehmens ab. Wer lediglich interne Testläufe durchführt oder KI für unkritische Prozesse nutzt, könnte sich DeepSeek ansehen. Unternehmen mit hohen Sicherheitsstandards oder DSGVO-Pflichten sollten jedoch vorsichtig sein.
DeepSeek vs. ChatGPT
Im direkten Vergleich zeigen sich klare Unterschiede: ChatGPT bietet oft präzisere Antworten bei allgemeinen Anfragen und politischen Themen, während DeepSeek bei technischen und prozessorientierten Aufgaben punktet. Allerdings gibt es Berichte über Überlastungen sowie inhaltliche Zensur – insbesondere bei Themen, die für die chinesische Regierung sensibel sind.

DeepSeek: Chance oder Risiko?
DeepSeek mag sich als interessante Alternative zu ChatGPT präsentieren, doch die offenen Fragen rund um Datenschutz und Sicherheit sind nicht zu unterschätzen. Besonders Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten, sollten genauestens prüfen, ob der Einsatz eines KI-Modells mit potenziellen Risiken für den Datenschutz vereinbar ist.
Ob DeepSeek in Zukunft eine ernsthafte Konkurrenz zu ChatGPT wird, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich gilt: Wer KI nutzt, sollte nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Sicherheit setzen. Wir als IT-Dienstleister empfehlen die intensive Auseinandersetzung mit den Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsmaßnahmen von KI-Anbietern!
Sie brauchen Hilfe im KI-Dschungel oder möchten wissen, warum wir als Unternehmen die Nutzung von ChatGPT empfehlen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf oder fordern Sie unser Whitepaper zur richtigen Nutzung von ChatGPT an.
Quellenangaben:
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